Die Bola-Schleuder

Die Bola-Schleuder

Eine Bola ist eine Wurfschleuder, bei der mehrere Gewichte an Fäden bzw. Sehnen verknotet werden. Seit der Frühzeit wird sie von den Menschen zur Jagd eingesetzt. Hier findet ihr eine Anleitung für eine „entschärfte“ Variante, mit der man gut einen Wettkampf austragen kann.

Spiel und Konstruktion ab 6 Jahren (mit Hilfe eines Erwachsenen)

Zeit: 15 Minuten (für das Basteln)

Material
4 runde Holzstücke (Ø 3 cm) oder mit Sand gefüllte Ledersäckchen,
Holzbohrer,
2 Stücke Schnur (je 80 cm lang),
Schere, Schnitzmesser oder Säge,
Äste,
Stock zum Ritzen oder Malerkrepp

Bei den echten Bolas, die seit langer Zeit zur Jagd auf Wild eingesetzt  werden, sind die Fangarme mit je einem Stein beschwert oder, wie bei den sibirischen und südamerikanischen Rinderhirten, mit Lederbeuteln, die mit Steinchen gefüllt sind. Dann werden sie aber durch das Gewicht der Steine und die Schnur zu einer gefährlichen Waffe!
In dieser entschärften Version verwendet ihr daher runde Holzstücke oder leichte Lederbeutel statt Steinen. Als Schnur am besten eine Kordel verwenden, die sich nicht unentwirrbar bei jedem Wurf verheddert. Trotzdem muss man auch bei diesen Kinder-Bolas aufpassen! Es wird nie auf Menschen oder Tiere gezielt, es wirft immer nur ein Kind und nur nach Ankündigung! Alle anderen halten dann einen großen Abstand – und zwar zu allen Seiten.

Und so geht’s:
Wenn ihr als Gewichte Holzstücke verwendet, bohrt euer Vater in jeden Holzkreis ein Loch (mit dem Handbohrer können ältere Kinder das auch selber machen).
Nehmt die zwei Kordeln doppelt und legt sie dann übereinander, so dass ihr die geschlossenen Enden zusammenknoten könnt. Umwickelt dieses untere Ende der Bolas mit etwas Schnur, damit ihr den Griff besser halten könnt. An den freien Ende wird jeweils ein Holzkreis oder ein Beutel befestigt.
Und so geht das Spiel:
Die Stöcke etwa 30 cm von einander entfernt in den Erdboden rammen. Das sind die Beine eurer riesigen Beute, die ihr mit einem geschickten Wurf der Steinschleuder zu Fall bringen wollt. Alternativ könnt ihr auch auf einen Sonnenschirmständer (ohne Oberteil) im Schirmfuß werfen, der lässt sich auch auf Asphalt aufstellen.
Mit einem Stock ritzt ihr verschiedene Abwurflinien in den Boden (alternativ mit Malerkrepp Markierungen anbringen). Und zwar wirft jeder der „Jäger“ zuerst im Knien, aus 6 Meter Entfernung – noch aus der Deckung, wenn die Beute nichts ahnt. Hat er getroffen (das heißt: die Schnüre wickeln sich um mindestens einen der Stöcke), darf er seine Bola holen und es im Stehen, aus 5 Metern Entfernung, noch einmal versuchen. Nun wird ihn die Beute bemerken und wegrennen – er geht zur Markierung, die 7 Meter entfernt ist und hat noch einen Wurf. Verfehlt die Bola das Ziel, ist der nächste Jäger dran. Trifft sie, darf der Jäger zum nächsten Wurfpunkt des Parcours gehen.
Wenn ihr das ganze als Wettkampf machen wollt: Ein erfolgreicher Wurf aus dem Knien bringt 3 Punkte, der Wurf aus dem Stehen in 5 Meter Entfernung bringt 2 Punkte und der Wurf im Stehen aus 7 Meter Entfernung bringt 5 Punkte. Gibt es nach dem ersten Durchgang einen Punktegleichstand, treten die besten Jäger gegeneinander an. Sie bestimmen, ob im Stehen oder Knien geworfen wird und aus welcher Entfernung und versuchen dann nach einander ihr Glück.

Achtung: Wenn ein Jäger wirft, sind die anderen etliche Meter weit entfernt – die Schleuder kann im Eifer des Gefechts nämlich auch mal nach hinten oder zur Seite fliegen!